Gaza (AFP) - Radikale Islamisten haben im Gazastreifen einen Italiener entführt und ihn kurze Zeit später getötet. Die Leiche des Mannes sei in der Nacht zum Freitag auf einer Straße in Gaza gefunden worden, teilte ein Sprecher der Sicherheitskräfte der ebenfalls radikalislamischen Hamas mit. Der pro-palästinensische Friedensaktivist war von einer bislang unbekannten Gruppe von Salafisten verschleppt worden. Den Angaben zufolge wurde der Italiener erstickt. Zwei seiner mutmaßlichen Entführer seien festgenommen worden. Bei dem Opfer soll es sich um einen Journalisten und Schriftsteller handeln, der sich für die pro-palästinensische Internationale Solidaritätsbewegung (ISM) engagierte. Es war die erste Entführung eines Ausländers im Gazastreifen seit vier Jahren. In einem auf der Internetplattform YouTube veröffentlichten Video hatten die Geiselnehmer zuvor mit der Ermordung des Italieners gedroht, sollte ihre Forderung nach Freilassung von mehreren im Gazastreifen inhaftierten Salafisten nicht erfüllt werden. Sie setzten der verfeindeten Hamas-Führung unter Ismail Hanija dafür eine Frist bis Freitag 16.00 Uhr MESZ. Ein Sprecher der Hamas-Regierung im Gazastreifen verurteilte die "abscheuliche" Tat. Die restlichen Mitglieder der Gruppe würden aufgespürt und zur Verantwortung gezogen, sagte er im Fernsehen. Die palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland hatte bereits zuvor die Entführung verurteilt.