Tapsig, weiß und zuckersüß – das war Eisbär Knut als Baby. Mit seinem Tierpfleger Thomas Dörflein war der Kleine der Star des Berliner Zoos. Nun ist Knut drei Jahre alt und viele hoffen, dass er bald mit Gefährtin Gianna für Nachwuchs sorgt. Doch Tierschützer wollen ihm die Manneskraft nehmen.
Die Tierschutzorganisation Peta plädiert für eine Entmannung von Deutschlands berühmtem Eisbär Knut. Das im Berliner Zoo lebende dreijährige Raubtier müsse kastriert werden, um Inzucht zu vermeiden, erklärte die Vereinigung in Gerlingen. Knut und seine gleichaltrige derzeitige Gefährtin Gianna hätten mit Eisbär Olaf denselben Großvater. Der Zusammenschluss der beiden Jungtiere berge die Gefahr, dem von den Zoos angestrebten Erhaltungszuchtprogramm zu schaden, die genetische Vielfalt unter den Eisbären zu reduzieren und sogenannte Inzuchtdepressionen bei Nachfahren auszulösen, erklärte Peta-Zooexperte Frank Albrecht: „Knut-Fans sollten sich bewusst sein, dass nur die Kastration von Knut ein dauerhaftes Zusammenleben mit Gianna erlaubt." Das Eisbärenmädchen lebt eigentlich im Münchner Zoo, war wegen Bauarbeiten an ihrem Gehege im vergangenen Jahr aber vorübergehend zu Knut nach Berlin ausquartiert worden. In der „Eisbären-WG" fanden die zwei nach einer etwas spannungsgeladenen Kennenlernphase schließlich zunehmend Gefallen aneinander. Knut war 2006 zu einer weltweiten Berühmtheit geworden. Der Bär war von seiner Mutter verstoßen worden und unter großer Anteilnahme von Bevölkerung und Medien von seinem Tierpfleger Thomas Dörflein aufgezogen worden. Dörflein starb 2008. Nächste Seite: Zwei Tote - Saunabesucher bei lebendigem Leib gekocht