Oslo, 25. Juli, 15:47 Uhr (afp) - Drei Tage nach dem Doppelanschlag in Norwegen hat der festgenommene Verdächtige die Tat gestanden, eine strafrechtliche Verantwortung aber abgelehnt. Der 32-jährige Anders Behring Breivik habe bei seinem ersten Haftprüfungstermin auf "nicht schuldig" plädiert, sagte der zuständige Richter Kim Heger in Oslo. Zum Motiv habe er angegeben, er habe sein Land vor dem Islam und dem Marxismus verteidigen wollen.
Der Richter setzte eine achtwöchige Untersuchungshaft für Behring Breivik an - doppelt so viel wie normalerweise maximal üblich. Dies hatten die Ermittler beantragt, um mehr Zeit für die Aufklärung der Tatumstände zu haben. Die ersten vier Wochen der Untersuchungshaft soll er in vollkommener Isolation verbringen, um die Ermittlungen der Polizei in dem Fall nicht zu stören.
Unterdessen hat die norwegische Polizei die Zahl der Anschlagstoten von insgesamt 93 auf 76 nach unten korrigiert. Demnach wurden auf der Insel Utöya 68 Menschen getötet, bislang war von 86 Toten die Rede gewesen. Dagegen stieg die Zahl der Toten bei dem Bombenanschlag im Osloer Regierungsviertel von sieben auf acht.
Behring Breivik war am Freitag festgenommen worden. Dem Norweger wird vorgeworfen, am Freitag im Regierungsviertel der norwegischen Hauptstadt Oslo eine Bombe gezündet und anschließend auf einer Insel knapp 70 Jugendliche erschossen zu haben.